• August 9, 2023
  • Debora Thaler

Längere Saison für Pollenallergiker

Pollenallergie ist die häufigste allergische Erkrankung in der Schweiz und Europa. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung leidet unter dem lästigen Heuschnupfen, wie er im Volksmund genannt wird. Davon reagieren 70 Prozent auf Gräser. Die Blüte eines einzigen Grashalms enthält rund 4 Millionen Blütenpollen. Birke, Erle oder Hasel sind auch ein häufiger Auslöser für Pollen Allergiker.

Pollensaison

Der Beginn wie auch die Dauer der Pollensaison wird mehrheitlich durch die Temperatur getrieben. In diesem Jahr haben Haselsträucher und Erle den Allergikern bereits im Januar zu schaffen gemacht. Bei tiefen Temperaturen kann sich der Pollenflug jedoch bis im März verzögern und hält normalerweise bis zum Herbst an.

 

Heuschnupfen als Allergietyp 1

Die Wissenschaft unterteilt Allergien in vier Typen. Heuschnupfen gehört zum Typ I, dem Sofort-Typ, bei welchem die Reaktion unmittelbar nach Kontakt mit dem Allergen eintrifft. Nach vier bis sechs Stunden können sich die Symptome erneut bemerkbar machen. Neben dem Heuschnupfen gehören Insektenallergien und allergisches Asthma ebenfalls zum Sofort-Typs 1. Die anderen 3 Allergietypen sind Zytotoxischer Typ, Immunkomplex-Typ und Spät-Typ Reaktion.

Blog_1_Heuschnupfen


Veranlagung zum Heuschnupfen

Die Veranlagung zum Heuschnupfen ist erblich bedingt. Wenn Vater und/oder Mutter unter allergischen Reaktionen leiden, liegt das Risiko der Kinder eine Allergie zu entwickeln bei rund 60%. Die Luftqualität kann die Allergieentwicklung bei Kindern ebenfalls begünstigen, insbesondere Dieselpartikel oder Feinstaub. Dafür kann der Kontakt mit Hunden und/oder Katzen die Entstehung einer Allergie im Sinne einer Toleranzentwicklung verhindern.

Auslöser von Heuschnupfen

Vielen Pflanzenarten streuen ihr männliches Erbgut mit den Pollen. Die leichten Pollen können über mehrere Hundert Kilometer fliegen, während die schweren Pollen von Insekten befördert werden. Durch die kleine Grösse (ca. 10-20 Mikrometer) dringen die fliegenden Pollen leichter in die oberen Atemwege ein und lösen somit die Pollenallergie aus.

Die Pollenallergie ist eine Reaktion auf eine oder mehrere Pollenarten. Das Immunsystem reagiert auf die an sich harmlosen Eiweisse der Pollen. Bei Allergikern werden Histamin und weitere Substanzen ausgeschüttet, sobald sie Pollen einatmen oder in direkten Kontakt mit ihnen kommen. Dies kann zu einer Entzündung der Bindehaut und der Nasenschleimhaut führen.

Die drei wichtigen Hauptgruppen von Auslösern einer Pollenallergie sind:

Bäume:           Hasel, Erle, Esche, Birke, Hagebuche, Eiche

Gräser:           zum Beispiel Wiesenliesch Gras, Knäuelgras, englisches Raygras

Kräuter:          Beifuss, Traubenkraut (Ambrosia)

Symptome

Pollen Allergiker können unter folgen Symptomen leiden: Fliessschnupfen, erschwerte Nasenatmung, juckende und tränende Augen, Niesattacken, Heiserkeit und Hustenreiz. Oftmals werden die Symptome mit einer Erkältung verwechselt. Juckreiz im Gaumen und Rachen kann auf eine sogenannte Kreuzallergie hindeuten, welche beim Essen von gewissem Obst, Früchten und Gemüse bemerkbar wird. Eine Pollenallergie, welche über eine längere unbehandelte bleibt, kann sich zu einem allergischen Asthma entwickeln, dabei spricht man von einem sogenannten Etagenwechsel.

Tipps für Allergiker

Für die Allergiegeplagten ist es essenziell zu wissen, wann welche Pollen fliegen, um ihnen besser ausweichen zu können. Genaue Informationen zum Pollenflug in der Schweiz finden sich auf www.pollenundallergie.ch oder über die App «Pollen-News». Die Messdaten werden von MeteoSchweiz zur Verfügung gestellt, welche mit unseren Echtzeit Pollenüberwachungs-Systemen gemessen werden.

Die europäischen Pollenflugdaten werden in verschiedenen Sprachen unter www.polleninfo.org publiziert.

 

Quellenangaben:

Weitere Beiträge zu diesem Thema